Freie Trauung an Verstorbene gedenken

Innerhalb einer freien Trauung an Verstorbene gedenken, das ist immer wieder eine Herausforderung für jeden Trauredner. In diesem Jahr hatte ich als Traurednerin besonders viele freie Trauungen bei denen bereits ein Elternteil verstorben war. In Anbetracht dessen, dass wir als Trauredner natürlich meist für sehr junge Menschen im Einsatz sind, ist dies natürlich besonders berührend. Doch wie kann man innerhalb einer freien Trauung Mama oder Papa einen gebührenden Platz einräumen ohne zu viel Traurigkeit aufkommen zu lassen?

Traurednerin Mallorca

Sollte ein Verstorbener in einer Traurede erwähnt werden?

Als Traurednerin denke ich, dass dies vom Verwandheitsgrad und der emotionalen Intensität der Beziehung abhängt. Natürlich geht es innerhalb einer freien Trauung nicht darum, Urgroßtante Erna zu erwähnen … Sei denn, sie lag Braut oder Bräutigam besonders am Herzen. Möchte man ganz allgemein zumindest den Gedanken an verstorbene Familienmitglieder aufgreifen, dann tue ich dies als Traurednerin meist direkt in der Begrüßung in dem ich zunächst die Trauzeugen, Eltern und Geschwister mit persönlichen Worten begrüße und anschließend mit einem „Nicht alle Menschen, die auf eurem Weg wichtig waren, können heute hier diesen Moment mit euch erleben aber ich bin mir sehr sicher, dass auch sie in anderer Form in diesem Augenblick bei euch sind.“

Wenn allerdings Mama oder Papa der Braut oder des Bräutigams bereits verstorben sind, so gehört dies in meinen Augen schon erwähnt. Ich selbst bin Mama von drei (großen) Jungs und könnte mir nicht vorstellen, dass man mich bei der Hochzeit eines meiner Söhne einfach unter den Tisch fallenlassen würde, nur weil ich eben nicht mehr in Physischer Form anwesend bin. Doch natürlich entscheidet dies das Brautpaar. Meine Meinung als Traurednerin ist hierbei unerheblich. Ich gebe lediglich Gedanken mit auf den Weg oder äußere Ideen, wie wir es umsetzen könnten.

Freie Trauung an Verstorbene gedenken: Ideen

Je nachdem, wie emotional man diesen Moment gestalten möchte, gib es verschiedene Ideen um die freie Trauung zu nutzen, an einen Verstorbenen zu gedenken. Wichtig ist es für mich als Traurednerin immer, den Fokus auf dem freudigen Ereignis der Hochzeit zu haben. Daher findet eine Erwähnung bei mir immer direkt zu Beginn der freien Trauung statt. Anschließend dreht sich dann alles nur noch um das Brautpaar und erhebende Gedanken.

Ich gebe euch hier zwei Ideen, die für mich als Traurednerin stimmig sind:

Freier Stuhl für verstorbene Mama oder Papa

Die unauffälligste und vielleicht schönste Art zu zeigen, dass deine verstorbene Mama oder dein verstorbener Papa bei deiner Trauung anwesend ist, ist sicherlich, einfach einen Stuhl in der ersten Reihe freizulassen und schön zu dekorieren. Hier könnte man beispielweise auf einer Schiefertafel den Vornamen oder einfach „Mama“ oder „Papa“ schreiben oder aber ein nicht ganz so emotional bewegendes „in loving memory“. So hatte es beispielsweise Hochzeitsplanerin Claudia von Punto Rosso in diesem Jahr auf einer gemeinsamen Hochzeit umgesetzt.

freie Trauung an verstorbene gedenken

Kerze für den Verstorbenen anzünden

Vor allem wenn Mama oder Papa verstorben sind, finde ich es persönlich schön, zumindest drei liebevolle Sätze zu Beginn der Trauung einfließen zu lassen. Meist frage ich meine Paare, ob wir nicht innerhalb der Begrüßung eine Kerze anzünden sollen, begleitend mit den Worten, dass wir uns ja als Menschen immer ein wenig schwertun damit, an etwas zu glauben, dass unsere physischen Augen nicht sehen können. Dabei hilft uns dann die Kerze …

Für mich als Traurednerin geht es also vor allem darum, ein gutes Gleichgewicht zu halten. Schließlich sollen meine Brautpaare vor allem das eine oder andere Schmunzeln in ihrer Traurede erleben. Weinen sollen sie aus Freude… Und doch sehe ich vor allem oft in den Augen des noch lebenden Elternteils eine verständliche Wehmut, dass der andere Elternteil diesen Augenblick nicht mehr miterleben kann. Und da es innerhalb einer Hochzeit auch irgendwie immer um eine Wertschätzung der eigenen Eltern geht, ohne die man ja gar nicht auf der Welt wäre, so sollte eben dieser Elternteil auch seinen Platz innerhalb des Tages bekommen. Und dies eben am besten BEVOR ausgiebig gefeiert wird! Viele weitere nützliche Tipps für eure freie Trauung auf Mallorca habe ich übrigens in einem separaten Artikel beschrieben.

Hier habe ich übrigens noch einen ganz hilfreichen Artikel auf einem Hochzeitsportal gefunden. Ansonsten sprecht uns sehr gern an und wir überlegen, was für euch und eure ganz besondere Situation stimmig wäre.